In Nämberch bin ich am 1. Mai 2018 losgeradelt zum Nordkap. In Nämberch findet jetzt endlich auch – in Kooperation mit dem ADFC Nürnberg – ein Auftritt statt.
26. November 2019
19:00 Uhr
Nachbarschaftshaus Gostenhof, Adam-Klein-Str. 6
ADFC-Mitglieder: 4 €
Nichtmitglieder: 8 €
30 Tage. 3.400 km. Ein ganzer Haufen Höhenmeter. 110 km und mehr jeden Tag. Ohne einen einzigen Pausentag. Und das allein. Als Frau. Nur ich und mein Rad und mein Zelt. Konstanter Gegenwind. Und schließlich Schnee. Das war das bekloppte Vorhaben, als ich meinen lauschigen Job im öffentlichen Dienst kündigte und am 1. Mai in Nürnberg losfuhr. Genau 30 Tage später stand ich am Nordkap – am nördlichsten Ende Europas. Dazwischen: Aerodynamische schwedische Rennradler mit Blaubeeren- und Bärengeschichten, verlassene Campingplätze, die Endlosigkeit der schnurgeraden Straße und die schmerzhafte Freiheit der Gedanken. Kom igen (schwedisch) – Auf geht´s! Kommen Sie mit auf die Reise!
Einatmen. Ausatmen. In den Bauch. Tief. Tief. Ich stehe am Traileingang und hole mir meinen Anker. Berühre mein rechtes Ohrläppchen.
Das Bild kommt, das Gefühl im Schlepptau. Ich schließe kurz die Augen und lasse mich völlig abrutschen, bis ich die Geräusche um mich herum nur noch am Rande wahrnehme. Dann öffne ich die Augen, greife den Lenker, trete ins Pedal. Fokus an.
WTF?
Mein Anker: Mein Platz 1-Bildgefühl. Beschworen in absoluter Konzentration. Dann verbunden („geankert“) mit einer Bewegung, einem Reiz. In diesem Fall: Der Berührung des Ohrläppchens. Blödsinn? Von wegen. Das funktioniert. Ich bin Pawlows Hund und konditioniere mich selbst, ein bestimmtes Mindset auf Abruf bereitstellen zu können.
Jetzt fahre ich konzentriert. Jetzt angriffslustig. Jetzt verspielt.
Sicher, das klappt nicht immer. Und schon gar nicht so schnell, da ich es jetzt das erste Mal bewusst versuche. Aber mit ein bißchen Übung und Wiederholung bastel ich mir meine Anker, die mich in bestimmte Zustände versetzen. Und aus anderen (Frustration, Blockaden etc) wieder herausholen können. Mich sowie, im Kursbetrieb, dann hoffentlich ebenso meine KursteilnehmerInnen.
Diese und noch viel mehr Taktiken, Möglichkeiten, Herangehensweisen im eigenen Kopfkino genau den gewünschten Film abspielen zu lassen und damit das tatsächliche Körperverhalten direkt zu beeinflussen anstatt einem wüsten Chaos zu unterliegen war Inhalt der zweitägigen Trainerfortbildung „Kopfsache“ der Deutschen Initative Mountainbike e.V. (DIMB) am 27. und 28. September 2019.
Eine Premiere. Denn der Kurs fand zum allerersten Mal statt. Fazit: Ein Glück, dass er stattfand! Die beiden Ausbilder Michi Hacker und Lothar Lechler hätten strukturierter und – in Anbetracht der kurzen Zeit – ganzheitlicher gar nicht arbeiten können. Von der Theorie der neurobiologischen Grundlagen bis hin zur Praxis im Gelände waren es zwei unglaublich bereichernde Tage am Ochsenkopf, die jedenfalls bei mir ihre Spuren schon jetzt hinterlassen haben.
Herbst und Winter sind traditionell Vortrags-Jahresezeit. Wenn es draußen stürmt und schüttet, kann man indoors umso heimeliger lauschen.
In diesem Oktober bin ich gleich mit zwei Vorträgen am Start:
DigIT-Festival Fürth
„Spiel mit bei den Players! Fuß fassen in der Gaming Branche“
Traumberuf „Irgendwas mit Spielen“? Die Gaming Branche wächst seit Jahren und bietet spannende und lukrative Arbeitswelten. Was alles möglich ist und wie man dort Fuß fassen kann, hört ihr in diesem Vortrag.
22. Oktober 2019, 19:00 Uhr, Kulturcafé Zett9, 90762 Fürth
„RIDE YOUR F**** BIKE! Von Nürnberg zum Nordkap in 30 Tagen“
30. Tage. 3.400 km. Ein ganzer Haufen Höhenmeter. 110 km und mehr jeden Tag. Ohne einen einzigen Pausentag. Und das allein. Als Frau. Nur ich und mein Rad und mein Zelt. Konstanter Gegenwind. Und schließlich Schnee. Das war das bekloppte Vorhaben, als ich meinen lauschigen Job im öffentlichen Dienst kündigte und am 1. Mai in Nürnberg losfuhr. Genau 30 Tage später stand ich am Nordkap – am nördlichsten Ende Europas. Dazwischen: Aerodynamische schwedische Rennradler mit Blaubeeren- und Bärengeschichten, verlassene Campingplätze, die Endlosigkeit der schnurgeraden Straße und die schmerzhafte Freiheit der Gedanken. Kom igen (schwedisch) – Auf geht´s! Kommen Sie mit auf die Reise!
24. Oktober 2019, 19:30 Uhr, PZ Kulturraum Lauf
Eintritt: Kategorie IV (12,50 € / ZAC 10 € / erm. 8,50 €)
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Es muss nicht immer der Trail im tibetanischen Hinterland sein, um das Bikerherz höher schlagen zu lassen. Die geilsten Trails, feinsten Weitsichten und – sowieso – das leckerste Bier warten direkt vor unserer Haustür. Das konnten wir unlängst wieder beweisen.
Die „Altmühltal-Panoramatour zu den Heumöderntrails“ führt von Solnhofen durch landschaftliche Highlights quer durch das Altmühltal auf feinen Trails, an pittoresken Mühlen vorbei und schließlich über Teile des brandneuen Trail-Netzes der Heumöderntrails hinab zur gleichnamigen Talstation. Easy erreichbar in nur einer Stunde, ohne auch nur einmal umsteigen zu müssen, von und bis Nürnberg.
Also: Helm auf, Kette rechts, Track runterladen und los gehts – hopphopp – auf Micro-Trailurlaub direkt vor der Haustüre!
Alle Infos hier: https://www.vgn.de/radfahren/altmuehltal_panoramatour/
Es ist soweit – wir gründen!
Es hat sich eine Handvoll wackerer DIMBlerInnen zusammengefunden, die für die Interessen der MountainbikerInnen in der Region Nürnberg-Fürth einstehen wollen.
Am 11. Oktober rufen wir daher die DIMB IG Nürnberg Fürth ins Leben. Infos folgen!
Merci schon mal an alle Engagierten, Interessierte und natürlich an die glorreichen Sieben, mit denen alles begann😍😀🚲!
Muss es immer das Ende der Welt sein, der samoanische Urwald, die tibetanische Hochebene, damit wir Abenteuer unter unsere Reifen bringen?
Ist das vor unserer Haustür, im Modewort „Mikro-Abenteuer“ eingefangen, nicht eine wirkliche Alternative? Oder vielleicht das eigentliche, das wahre, das letzte Abenteuer?
Und hat das „Ausweichen“ auf das klassisch Goethesche „Warum in die Ferne-schweifen“ in Anbetracht der klimatischen Globalsituation langsam denn nicht mehr nur eine freizeitliche-Spaß-Komponente, sondern auch zunehmende Dringlichkeit?
„Touren: die perfekten Mikroabenteuer“ – Mein Beitrag in der aktuellen Ausgabe der DIMB trailnews 1.2019!
Zwei Tage draußen sein, in diesem feinen Fleckchen Erde Niederhofen im Nirgendwo hinter Neumarkt. Zwei Tage MTB-Action mit Kurzworkshops rund um Fahrtechnik und -Sicherheit, Spaß und Freude auf dem Bike und auf unserer im Vorfeld eigens gebauten Abfahrtsstrecke. Mit Leihrädern von Scott, organisiert vom PS-Motor-Center Neumarkt. Und natürlich: Einem geilen Lineup und am Ende bestem Wetter! Das war das SoundHorn Festival 2019!
Danke an Johannes und Frank vom PS-Motor-Center Neumarkt und natürlich Benito für´s Leihen des geliebten Scott-PrivatBikes 😉 Und Danke an Pia und Joas Lücke für das tolle Festival!
Bis zum nächsten Jahr auf dem SoundHorn!
VGN-Bahnsommer: Wir haben uns durchs Nürnberger Land geschlemmt, haben im Spalter Hopfenhügelland auf der MS Brombachsee den Freibeuter in uns entdeckt, haben uns auf unseren Rädern auf dem ErlebnisRadweg Hohenzollern auf interaktive Zeitreise begeben und uns bei Ritterhelm-Selfies die Bäuche wund gelacht und haben, kurz gesagt, den VGN-Bahnsommer in vollen Zügen genossen.
Knapp drei Wochen voller Gewinnspieltouren, Trubel, Action, Schlemmereien und Outdoor-Erlebnissen. Wir haben uns auf die Suche nach dem Abenteuer gemacht und es direkt vor unserer Haustür und unseren Nasen gefunden.
Währenddessen habe ich ihm in meinen Texten immer wieder nachgespürt: dem Kern, dem Herz des Abenteuers. Und es bei Kirschbauern am Wegrand gefunden, die uns Kirschen mit einem Lachen schenkten. Einen Blick auf es erhascht im aufziehenden Sturm auf dem Brombachsee. Spuren von ihm gefunden im gemeinsamen Lachen auf der Cadolzburg bei Ritterhelm-Selfies, die aus Fremden plötzlich Freunde machte.
Vielfältig ist es, das Abenteuer.
Es hat so viele Gesichter wie wir Tage im Jahr haben, es erleben zu können. Dreihundertfünfundsechzig genau.
Aber irgendwas hat gefehlt.
Auf den Touren fanden wir Splitter des Abenteuers – aber ein Aspekt blieb bislang unberührt. Ohne, dass ich genau hätte sagen können, welcher das sei. Hier nun, bei der allerletzten Gewinnspieltour des VGN-Bahnsommers 2019 „Stand Up Paddling auf der Altmühl mit dem Adventure-Professor“ am 27. Juli fiel es mir nun endlich ein.
Bretter, die die Welt bedeuten
Aber von Anfang an. Los ging es, wie bei allen Gewinnspieltouren zuvor, am Nürnberger Hauptbahnhof. Unser SUP-Guide – Deutschlands erster Adventure-Professor und Outdoor-Veteran Prof. Dr. Manuel Sand stieß dort bereits zu uns. Aufgeregt angekommen am Treuchtlinger Bahnhof: Was uns wohl erwartet?
In einer kleinen Gewinnspielgewinnerinen-Abenteuergruppe fuhren wir im bei dem dampfigen Wetter angenehm klimatisierten Regionalexpress nach Treuchtlingen. Am nahegelegenen Altmühl-Ufer wartete bereits ein Frühstück auf uns – Danke an Stefanie Grucza von der Stadt Streuchtlingen für die wundervolle Organisation, die leckeren Croissants und Brezeln und alles Herzblut! Manuel Sand und Oliver Gruber von der Supkommune machten uns dann mit unseren Reittieren für den Tag bekannt: Etwa drei Meter lange, aufblasbare Stand Up Paddling-Boards. Erstmal mussten die Boards aufgepumpt werden. 1 Bar geht etwa in jedes rein.
Schaut auf den ersten Blick ziemlich furchteinflößend riesig und unhandlich aus, wenn man noch nie auf einem stand. Entsprechend aufgeregt waren die SUP-Neulinge unter uns.
Frau über Board!
Perfekt, dass die Altmühl als der langsamste Fluss Bayerns gilt. Da kann ja nicht viel passieren. Denkste. Der Fluss hat einen derzeit so niedrigen Wasserstand, dass wir immer wieder seichte Stellen querten, an denen die Finnen unserer Boards kurzerhand hängen blieben und den nichtsahnenden SUP-Paddler stehenden Fußes bockig nach vorne abzuwerfen drohten.
Und so hieß es mehr als einmal: Frau über Board! Aber bei den Temperaturen wartete man quasi sehnlichst darauf, dass einen das Board einmal wieder ins kühle Nass warf. Also alles halb so wild. Die ersten Flusswindungen, Kehren und Querströmungen kämpften wir mit der Balance, der Bockigkeit unserer Boards und dem ungewohnt überdimensionierten Paddel. Gelächter inklusive. Ubermut kommt vor dem Fall und so ;-).
Ein besonderes Highlight war außerdem unsere Fotografin, die aus kameraschonenden Gründen statt per SUP per aufblasbarem Kanu (namens „Atze“) mitpaddelte und uns mit gewagten Wendemanövern (Alles für den Money Shot) vor lauter Lachen vom SUP fallen ließ. Die ersten Kilometer auf dem Fluss waren nass. Und heillos lustig.
Am Ende aller Abenteuer oder The Last Ingredient
Auf etwa halber Strecke zwischen Treuchtlingen und Pappenheim – unserem Ziel“hafen“ – machten wir Pause. Aussteigen vom SUP gestaltete sich als gar nicht so einfach und trockenen Fußes kam dann auch fast niemand an Land. Aber bei den Temperaturen – wen kümmert´s? Nachdem wir uns gestärkt hatten (lecker Croissants und Apfelschorle) ging es zurück auf´s Wasser. Beinahe unmerklich setzte eine interessante Verwandlung ein: Nachdem die ersten Unsicherheiten überwunden, die Balance gefunden und eine gewisse Paddelschlag-Handwechsel-Routine einsetzte, fand jede und jeder sein Tempo. Schlag, Wechsel, Schlag. Ein medidativer Bewegungsablauf.
Schlag, Wechsel, Schlag, Wechsel.
Und immer so weiter.
Stetig, langsam voran. Dem Fluss nach.
Die Gespräche wurden stockender, die Augen verträumter, nach innen gewandter. Wir schienen eins mit dem SUP zu werden – oder vielmehr, mit dem Fluss unter uns.
Und auf einmal dämmerte mir, was es war, jenes letzte Element, die letzte Zutat, the last ingredient, des Abenteuers: Die Stille des Flow. „Medidativ“ sei es, dieses Paddeln, Dahintreiben auf dem ruhigen Fluss, so drückte es eine Teilnehmerin aus. Und treffender kann man es wohl nicht fassen.
Wir hatten jenen sagenumwobenen Zustand erreicht, den man Flow nennt.
Über kurze seichte Stellen navigierend, von azurblauen Libellen und sogar einem Eisvogel begleitet, entlang grüner Wiesen und tief hängender Trauerweiden, folgten wir dem langsamen Strom, wie er sich durch das Tal dahin wand. Ganz in der Stille und Absolutheit des Hier und Jetzt, des Augenblicks, Paddelschlag für Paddelschlag. Innehalten.
Pantha rei, heißt es im Altgriechischen – „Alles fließt“. Und Heraklit hatte recht damit. Die Stimmung hatte sich geändert – von der Aufregung am Anfang, das erste Mal auf einem SUP zu stehen und dieses unter Kontrolle zu halten, jetzt schließlich zu einer tiefen Ruhe, einem besinnlichen, ja eben medidativen, Sein im Jetzt.
Eine tiefe Ruhe war eingekehrt, als wir schließlich in Pappenheim von Board gingen und uns auf die Rückfahrt mit der Regionalbahn nach Nürnberg machten. Mir zumindest schien es fast so, als hätte mir der Fluss-Flow die Atemwege freigespült, als könnte ich tiefer Luft holen als im sonstigen Trubel des Alltags. Tief einatmen. Und ausatmen. Der Fluß beruhigt.
Am Ende des VGN-Bahnsommers, mit dieser letzten Gewinnspieltour, fanden wir den letzten Splitter, das, was vielleicht der Gipfel jedes Abenteuers ist: Den Flow. Passend: Im Fließen des langsamen Flusses. Und das ganz ohne ans Ende der Welt reisen zu müssen, in exotische Ferne und abgelegenste Gebiete.
Direkt vor der Haustür wartete dieses Mikro-Abenteuer.
Direkt vor unseren Nasen fanden wir den Flow.
Pokemon GO? Schon mal gehört, oder?
Aber warum eigentlich irgendwelchen Fabelwesen hinterherjagen, wenn die historische Realität letztlich viel spannender ist?
Die Geschichte der Hohenzollern etwa – eine Geschichte von Aufstieg und Fall und der bemerkenswerten Ausbreitung einer Herrscherfamilie über – für damalige Zeit – extreme Distanz hinweg. Game of Thrones in realita – nur halt ohne Drachen. Aber dafür mit einer ganzen Menge Interaktivität. Das ist der ErlebnisRadweg Hohenzollern, der sich von Nürnberg bis nach Ansbach quer durch die Region schlängelt.
Geschichtsstunde im Stil von Pokemon GO
Aber sterile Schautafeln waren gestern. Der ErlebnisRadweg Hohenzollern macht Geschichte interaktiv erlebbar. Gleichnamige App runterladen, Marker finden und scannen und los geht´s in 3D und Augmented Reality auf interaktive Zeitreise. Auf der Gewinnspieltour des VGN-Bahnsommers „ErlebnisRadweg Hohenzollern – Eine interaktive Zeitreise mit Augmented Reality“ haben wir uns am 26. Juli auf Entdeckungstour gemacht.
Mit sieben Teilnehmer*innen jeden Alters und Hintergrundes trafen wir uns morgens am Nürnberger Hauptbahnhof. Samt Rädern. Und das war – für mich als Bike Guide und Fahrtechnik – schon das erste Highlight ;). Eine Teilnehmerin kam mit einem Oldschool Scott-Mountainbike, welches das Bikerherz höher schlagen ließ! #love Alle Räder an Bord! Mit der S-Bahn ging es bequem und nachhaltig nach Fürth.
Geschichte zum Anfassen
Mit der S-Bahn machten wir uns auf nach Fürth und wurden von Joanna Bacik vom Landratsamt Fürth mit Brezeln (Lecker!) und Max Keck, Museumspädagoge der Burg Cadolzburg, am Fürther Hauptbahnhof empfangen. Hier starteten wir direkt in die Abenteuertour Vergangenheit. App ErlebnisRadweg Hohenzollern runterladen, Marker finden und los geht´s in die interaktive AR-Geschichtsstunde!
Mitten in der Fürther Fußgängerzone wartete nämlich die erste ErlebnisRadweg-Station auf uns: Der Dreiherrschaftbrunnen. Er stellt die über lange Jahrhunderte herrschende Trias in Fürth dar: Bischof (Dompropstei Bamberg), Markgraf (von Brandenburg-Ansbach) und Patrizier (Reichsstadt Nürnberg). Wie es sich für ein historisches Game of Thrones gehört, herrschten die drei Instanzen freilich nicht friedlich nebeneinander, sondern lagen in ständigem Clinch miteinander. Davon berichtet dann auch der Erzähler der App, als wir den Marker per Mobiltelefon scannen und den Brunnen in 3D auf unseren Displays hin und her drehen. Geschichte zum Anfassen statt starre Infotafeln – nice! Digitale Agilität statt starrer Infotafeln. Das ist der ErlebnisRadweg Hohenzollern. Und das Ganze noch verbunden mit Outdoor-Erlebnissen. Sauber!
Geschichte im Schatten der Trauerweide
Nach dem Trubel in der Fußgängerzone und der dort in den Häuserschluchten stehenden Hitze war es eine Wohltat, als wir schließlich in den Pegnitzgrund hinunter radelten und uns aufmachten gen Veitsbronn – dem nächsten Halt unserer Tour. Immer dem schwarz-weißen Symbol des Hohenzollern Radweges hinterher.
Immer an der Pegnitz, dann der Regnitz, schließlich der Zenn, entlang, über weite Felder und durch das ausgedehnte Land, den Fahrtwind im Gesicht.
So lässt sich Abenteuer (er)leben!
In Veitsbronn machten wir Pause mit – bei der Hitze umso erfrischenden – kühlen Getränken. Im Schatten einer Trauerweide erzählte uns Max Keck, Museumspädagoge der Burg Cadolzburg Interessantes und Wissenswertes über die Hohenzollern, bevor es weiter an der Zenn entlang ging nach Langenzenn. Dort kehrten wir im Biergarten Oase, direkt am Zennufer, ein und stärkten uns bei Bratwürsten, Radler und Kartoffelsalat, bevor es losging zur letzten Etappe nach Cadolzburg. Max Keck, Museumspädagoge der Burg Cadolzburg (rechts im Bild), wusste so Allerlei zu berichten zur bewegten Geschichte der Hohenzollern.
Saharatour mitten in Franken
Was eine Hitze.
Zu diesem Zeitpunkt war das Thermometer schon weit über die Dreißig-Grad-Marke gekrochen und die Luft flirrte am Horizont hinter den Maisfeldern. Sahara-Tour mitten in Franken. Aber die Hitze tat der Schönheit des Weges keinen Abbruch.
Aber wir waren dank Joanna Bacik mit genug Wasser für eine Sahara-Expedition gerüstet. Und so fühlten sich die letzten Meter hinauf auf die Burg Cadolzburg dann schließlich auch an. Respekt an uns alle an dieser Stelle. Das war echt mal ein Mikro-Abenteuer – Saharatour mitten in Franken. Oben auf dem Burgberg angekommen hatten wir uns ein Eis im Eiscafé Loisl´s dann redlichst verdient. Bei köstlich-kühlem Eis und im Schatten des Eiscafé-Gartens kühlten die Köpfe dann wieder weit genug ab, um bereit zu sein für die exklusive Führung in der Burg Cadolzburg.
Helmselfies auf der Cadolzburg
Erlebnisburg Cadolzburg – so heißt es. Und das ist sie tatsächlich! Auf der Burg trug sich das interaktive, haptisch fokussierte und auf Erlebnis basierende Konzept der ErlebnisRadweg Hohenzollern-App weiter fort. Statt mit sterilen Schautafeln bekamen wir hier einzigartige Einblicke in das Spätmittelalter für alle Sinne. Wir durften Probeliegen in Herrschaftsbetten und auf Strohsäcken für die Dienerschaft. Wir probierten Süßigkeiten, die nach Vorbild des Spätmittelalters erstellt wurden (Zuckerkümmel!) und rochen uns per Geruchsproben durch die mal anziehende, mal abstoßende Geruchsvielfalt der Vergangenheit. Ja, wir durften sogar Kettenhemden und Lederpanzer anprobieren. Rüstungen anprobieren? Na klar doch!
Und Ritterhelme! Klar, dass dabei die mit Abstand geilsten Selfies des VGN-Bahnsommers entstanden sind (Ritterhelm-Selfies!!). Ritterhelm-Seflies. DAS neue Ding 😉
Wir lernten ganz spielerisch eine Menge über die Geschichte der Hohenzollern im Besonderen und über das alltägliche Leben im Spätmittelalter im Allgemeinen. Interaktiv per Anfassen, Anprobieren, Erkunden, Erriechen, Erfahren. Am eigenen Leib. So lernt man Geschichte! Mit VR-Brille nahmen wir in Ego-Perspektive Teil an einem Ritterturnier, traten in einem Punching-Spiel über eine LED-Wand gegeneinander im Tjost an und lachten, bis uns die Bäuche wehtaten. Adieu, Cadolzburg! Wir kommen bestimmt wieder!
Freundschaften
Lachen verbindet bekanntlich. Und diese dritte und vorletzte Gewinnspieltour des VGN-Bahnsommers stand ganz im Zeichen des Lachens. Auch das ist das Abenteuer. Oder vielleicht vor allem das. Neue Menschen kennenlernen. Mit Fremden Lachen. Gibt es nicht das Sprichwort, dass ein Lachen aus Fremden Freunde macht? Wenn nicht, dann habe ich das jetzt erfunden (Patent! Call dibs, wie es im How I Met Your Mother-Slang heißt 😉 – bitteschön, gern geschehen. Das jedenfalls ist eindeutig das Fazit dieser Tour: Über gemeinsames interaktives Erleben von Geschichte ist gewissermaßen der Spieltrieb in uns (wieder)erweckt worden und da wir spielen, lachen wir auch. Das ist die Leistung des ErlebnisRadwegs Hohenzollern und der Führung auf der Burg Cadolzburg. Wir haben gemeinsam gelacht, bis wir nicht mehr konnten. Und dabei noch was gelernt. Oder vielmehr – genau deswegen was gelernt. Jetzt gehen wir erstmal nächste Woche zusammen ein Bier trinken und weiterlachen.
Lieber VGN-Bahnsommer – vielen Dank für dieses Abenteuer: Neue Freundschaften!
Berge, Berge, Berge. Trails, Trails, Trails. Vom 21.-25. Juli war ich vier volle Tage lang mit desire lines quer durch die Alpen unterwegs – Fotoshoot für Mountain Bike Holidays. Leogang, Kitzbühel, Nauders am Reschenpass und Zugspitzarena. Top ausgestattet mit Klamotten von Ziener Sports, Protektoren und Helm von iXS, Rucksäcken von Deuter und ziemlich potenten Trek Top Fuel-Bikes ratterten wir uns quer durch die Berge.
Fazit: Drei Sonnenaufgangsshootings (3:30 Uhr aufstehen und nauf auf den Berg!), ein Haufen Trails und ein ganzer Batzen Spaß!
Schee war´s, vor allem dank einer geilen Crew! Danke, dass ich dabei sein durfte!