I might as well…
Wenn ich sie schon schreibe, kann ich auch gleich darüber schreiben.
Denke ich mir und stelle die Frage: Wie ist das denn eigentlich – als extern Promovierende mit einem Baby, einem Kleinkind und als Selbstständige eine Doktorarbeit zu schreiben?
Höllisch herrlich. Und herrlich höllisch.
Hier mein No1 Löörning (cringe) bislang on the way to Elfenbeinturm:
Grundsätzlich: Die Arbeit an der Doktorarbeit zwischen Toddlerdoppel und Terminen fühlt sich nicht nur an wie ein Luxus, sondern sie ist es auch.
Ich empfinde es gerade in meiner Arbeit als Journalistin, in der ich häufig und schnell zwischen Themen wechseln und Fakten auf Zeichenmaxima komprimieren und oft auch vereinfachen muss, als regelrecht dekadent, immer wieder in aller Ausführlichkeit und Detailgenauigkeit zu immer demselben Themenkomplex und Fragestellung zurückkommen zu dürfen.
Luxus heißt aber auch: Es ist ein Privileg, das man sich leisten können will – und muss. Nicht jede:r hat dieses Privileg oder auch nur die Chance darauf.
Es kostet Zeit, es kostet Nerven, es kostet Aufträge aka Geld.
Ich muss mir diesen Luxus selbst finanzieren – und daneben eben mal noch (m)eine Familie ernähren.
Zwischen Kind, Kegel und Kund:innen eine Promotion zu jonglieren heißt vor allem auch: Be ready für spontane Sessions immer und überall!
Mit dem Rad auf dem Weg zum nächsten Termin? Perfekt zum Reinhören in die Ringvorlesung auf YT!
Baby in den Schlaf gestillt? Statt Nickerchen der Griff zum Sammelband!
Artikel für den:die Kund:in fertig? Da sind noch ein paar Minuten Zeit für den einen Satz, den du im Kapitel zu Gilligan noch ergänzen wolltest!
Mir hilft das Mindset: Doktorarbeit on board. Immer und überall.
Ich schleppe die gedankliche Auseinandersetzung mit meinem Thema den ganzen Tag mit mir rum wie mein Baby im Tragetuch. Immer bereit, anzuknüpfen, anzudenken.
So arbeite es in mir und ich arbeite für die Doktorarbeit selbst in den Momenten, in denen ich das gar nicht bewusst tue.
Spoiler alert: Das ist enorm anstrengend. Zwischendrin braucht es Schädelstille, Kopfkaribik, Denkdiwane.
Darben für den Doktortitel ist eben auch keine Lösung.