Mein neuer Artikel im GAIN Magazin!
10 Juli, 2019
Die Ausgabe #10 des GAIN Magazins ist ab jetzt erhältlich!
Mit dabei: Mein neuer Artikel „Mein Irrlicht und ich. Nichtromantische Beziehungen in Spielen“
Love interests in »Dragon Age«. Mal mehr, mal weniger ungelenke Sexszenen in »The Witcher« oder »Mass Effect«. Knutschen, Turteln, Anfassen, Ablassen. Im interaktiven Drama »Heavy Rain« wird das Öffnen des BHs vor dem Akt sogar zum Quick-Time-Event. Die Spielelandschaft ist voll von Darstellungen von Erotik und Liebesbeziehungen. Kein Wunder, nehmen romantische Beziehungen doch eine zentrale Rolle in unser aller Leben ein. Plus: Sex sells. Wie Jana Möglich in ihrem Artikel in dieser Ausgabe treffend bemerkt. Aber: Liebesbeziehungen sind längst nicht die einzigen Beziehungen, die unser Umfeld und unsere Interaktionen prägen. Weder im realen Leben noch im digitalen.
Denken wir nur an Familienbeziehungen – zwischen Eltern und Kindern und unter Geschwistern etwa –, an Freundschaften und, ja, auch an Beziehungen, die wir mit nicht-menschlichen Subjekten haben: Mit dem Familienhund etwa. Oder meinetwegen sogar mit unserem Hamster. Und ja, haben wir nicht auch zu Objekten oft eine gewisse Beziehung? Zu unserer Lieblingsbank im Park oder dem gemütlichen Eckchen am Esstisch? Die uns Sicherheit, Wärme, Glück vermitteln? Das alles sind Beziehungen, die, auch wenn sie nicht romantisch sind, in unseren Leben dennoch eine große Rolle spielen. Aber über die werden selten Hohelieder geschrieben. Und genauso selten werden sie in Spielen explizit thematisiert.
Ob Klassiker der Weltliteratur wie »Romeo und Julia« und »Anna Karenina« oder mediale Blockbuster wie »Titanic« und »Avatar«. Immer geht es um die romantische Liebe und deren Wendekreis – Eifersucht und Herzschmerz und und und. Aber warum eigentlich? Denn: Die nicht-romantischen Beziehungen in unserem Leben mögen weniger offensichtliche Epik, weniger Bombast tragen. Sie sind stiller, unbewusster oft. Aber nicht weniger tief. Oder ergreifend. Oder wichtig für uns.
Höchste Zeit, ihnen auch in Spielen die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie verdienen.