"Immer dieser Mädchenkram" Panelspeaker am Fachtag

30 November, 2018

Am Dienstag, den 27. November 2018 luden die Jugendeinrichtungen der Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen zur Fachtagung “Immer dieser Mädchenkram. Freizeitverhalten von Mädchen – Was ist das überhaupt?” in das Jugendmedienzentrum Connect.
In vier Panels wurden Themen rund um das Thema Freizeitverhalten von Mädchen be-und althergebrachte Klischees und Stereotypen des Typisch-Weiblichen bzw. Typisch-Männlichen durchbrochen.
Ich  war mit dabei und sprach als Panelspeaker zum Thema “Männer- und Frauenberufe – Gibt´s das noch?”: Über die Herausforderungen, in männerdominierten Berufsfeldern untwergs zu sein – über Frustration und Motivation, Perspektivwechsel und Selbstermächtigung.
Das Resümee:
In männerdominierten Berufsfeldern unterwegs zu sein stellt mich als Game Journalistin, Bike Guide und Autorin immer wieder vor neue Herausforderungen. Kann ich als Frau überhaupt Ahnung von Computerspielen haben? Kann ich als Frau auf dem Mountainbike überhaupt mit Männern mithalten? Mit solchen und anderen Klischees bin ich als Frau in männerdominierten Berufssparten konfrontiert.
Und genau das war auch der Kern meines Vortrags. Denn worüber wir letztlich eigentlich sprechen (müssen) sind Stereotypen – genauer: Gender-Stereotypen. Dabei wurde in der anschließenden Diskussion in den Panels festgestellt, dass nicht die Stereotypen selbst das eigentliche Problem darstellen. Stereotypen sind gewissermaßen notwendig, zumindest aber unvermeidbar. Sie dienen dazu, die Welt um uns zu kategorisieren. Ja, letztlich in Schubladen zu stecken. Wir kategorisieren die Welt um uns herum auf Basis von (vermeintlichen oder tatsächlichen) Ähnlichkeitsbeziehungen und Erfahrungen. Wenn wir jede Situation jedes Mal „neu“ erlernen müssten, wären wir einer unerträglichen Reizüberflutung und einer Überforderung ausgesetzt, die uns handlungsunfähig werden ließe.
Also – nicht die Stereotypen per se sind das Problem. Das Problem ist, wenn wir diese (unreflektiert) handlungswirksam werden lassen.
Um einen neuen Umgang mit stereotyp Binärem wie „typisch weiblich“ bzw. „typisch männlich“ ermöglichen zu können, müssen wir also die Stereotypen unseres normativen Alltags bewusst werden lassen, offen legen und sie reflektieren.
Um sie schließlich durchbrechen zu können!
Danke an Andrea Brandl und das wunderbare Orga-Team für einen anregenden und diskussionsreichen Fachtag!