Kategorien
Brandneu

Auf der Suche nach der Nostalgie – Mein neuer Artikel für DER SPIEGEL

🍂Die Baldur’s Gate-Reihe hat mich zum Gamer gemacht, zum Träumer und zum Geschichtenerzähler.

Zum Abenteurer und zum Weltenbummler – in Fantasie wie auch draußen in der Echtwelt.

Bis heute sind Minsk, Boo, Kerzenburg und Faerûn Heimat meines Herzens.

💘Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich für DER SPIEGEL Baldur’s Gate III im Early Access spielen durfte.

🎮Zwischen Nostalgie und Neuanfang.

Mein neuer Artikel – jetzt hier lesen!

 

Kategorien
BIKING

Reifen, Ruinen und der Horizont – VGN Bahnsommer 2020

Die Haßberge: El Dorado für Gravel-Enthusiasten und Ruinen-Expeditionen. Beste Voraussetzungen also für unser Mikroabenteuer per Velo beim VGN Bahnsommer 2020 am 4. Oktober: „Burgenwinkel Bike-Tour“ heißt das Ganze. Und wirklich steht der gesamte Tag im Zeichen von Burgen, Bikes und einigen der feinsten Winkel in Franken.

Reifen, die die Welt bedeuten

Von Bamberg aus starten die GewinnspielteilnehmerInnen mit dem Zug gen Norden.

In Ebern werden wir von Susanne Volkheimer und Christof Dilzer von Haßberge Tourismus und Naturpark Rangerin Katja Winter begrüßt. In der bunt gemischten Gruppe, E-Bikes in harmonischer Koexistenz mit Gravel-Bikes und anderen Bio-Bikes der Velo-AbenteurerInnen dieses Tages, radeln wir gen Norden los.

Die ersten paar Kilometer geht die Strecke leicht von den Oberschenkeln. Flach, geteert und mit verheißungsvollen (und etwas pre-einschüchternden) Aussichten auf die näherrückenden Bergrücken, die wir bald erklimmen werden müssen.

Einen ersten kurzen Halt machen wir an Schloss Eyrichshof. Eine imposante und weitläufige Schlossanlage im Besitz der Freiherren von Rotenthan und noch von den Eigentümern bewohnt. Mittlerweile finden auf dem Gelände zahlreiche Events statt.

Auf den Reifen, die heute unsere Welt bedeuten, radeln wir anschließend weiter.

Von/m Reifen und Ruinen

Es geht bergauf.

600 Höhenmeter insgesamt müssen wir auf der knapp 60 Kilometer langen Tour stemmen. Schon sportlich. Gerade für die Bio-BikerInnen unter den TeilnehmerInnen. Den happigsten Anstieg hinauf nach Lichtenstein und zur dortigen Burgruine bringen wir zum Glück gleich zu Anfang hinter uns.

Immer-und-überhaupt-Tipp für die Planung von Radeltouren von Koblenz bis Kambodscha: Plant eure Tagesetappen so, dass ihr die Passüberquerung nicht am Ende eines schon anstrengenden Tages erst noch vor euch habt.

Und: Till Eulenspiegels Weisheiten hinter die Radler-Ohren schreiben: Wenn das Hochstrampeln am Berg schwerfällt, immer dran denken: Hinter der Steigung kommt immer die Abfahrt!

Auch das ist Abenteuer. Einen Schritt vor den anderen tun. Oder, in unserem Fall, einen Pedaltritt nach dem anderen. Das Geheimnis liegt in der steten Höhlung des Steins. Ressourcen einteilen und immer stetig weiteratmen. Eine Radler- und Abenteurer-Weisheit, die sich gerne auch mal auf den Alltag übertragen lässt. Die Gelassenheit des Immer-schön-langsam-eines-nach-dem-Anderen. Das Abenteuer auf den Reifen lässt uns damit irgendwie auch reifen.

Berge erklimmen

Oben in Lichtenstein angekommen führt uns Naturpark Rangerin durch die Ruine der Ganerbenburg. Der Wind pfeift uns um die Ohren und die Wolken ziehen schnell über den Horizont, der sich weit und hügelig und waldbewehrt und wunderschön in der Ferne erstreckt.

Nach der Mühsal des Aufstiegs wartet oben eben häufig die Belohnung. Eine banale aber sehr wahre Erkenntnis, von der jeder weiß, der einmal einen Berg erklommen hat. Und mir fällt Walter Benjamin ein:

Wer einmal einsam einen Berg erstieg, erschöpft da oben ankam, um sodann mit Schritten, welche seinen ganzen Körperbau erschüttern, sich bergab zu wenden, dem lockert sich die Zeit, die Scheidewände in seinem Innern stürzen ein und durch den Schotter der Augenblicke trollt er wie im Traum. Manchmal versucht er stehen zu bleiben und kann es nicht. Wer weiß, ob es Gedanken sind, was ihn erschüttert, oder der raue Weg? Sein Körper ist ein Kaleidoskop geworden, das ihm bei jedem Schritte wechselnde Figuren der Wahrheit vorführt.

Ohne (weitere) Worte.

Weitblicke

Über die Höhe und durch herbstliche Wälder hindurch radeln wir weiter nach Westen. Auf der Burgruine Altenstein erwarten uns Snacks (pflückfrische Äpfel aus dem lokalen Garten!) und die vielfältige Historie der eindrucksvollen Burgruine in einer exklusiven Führung.

Seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert befindet sich die Ruine in der Obhut des Landkreises Haßberge. Um die Jahrtausendwende wurde die Burganlage komplett saniert und burgenkundlich erschlossen. Schön: Die Führung vermittelt nicht nur „trockene“ Daten und Fakten, sondern einen wirklichen Einblick in das mittelalterliche Leben (und Streiten und Sterben). Und: Die Weitblicke hier oben laden zum Horizont-und-Ferne-träumen ein!

Gestärkt mit frischknackigen Äpfeln und einer ganzen Menge Historie radeln wir durch die sanfthügelig-romantische Landschaft weiter gen Mittagessen. Tiefgrüne Wälder, hier und da schon gesprenkelt mit einem Hauch Indian Summer à la Unterfranken, weite Wiesen und Felder dazwischen, ein leichtwelliges Auf und Ab – und darüber der herbstfleckige Wolkenhimmel. Und wir auf unseren Rädern, die wir durch die Postkartenszenerie rollen. Bassd scho, wie der Franke sagt. Größtes Kompliment also.

Immer der Nase nach

Nach dem Mittagessen in rustikal-fränkischer Küche (Schäufele! Kloß! Bier!) führt uns der Weg schließlich hinab in die Talsohle. Wir lassen die Bergrücken hinter und neben uns und radeln immer der Nase nach.

Mittlerweile steht die spätsommerliche Sonne tief und strahlt uns am Horizont entgegen.

Durch Hofheim hindurch geht es zu unserem letzten Halt an diesem Bike-Tag: Königsberg in Bayern. Enge Gassen, schiefkrummalte Fachwerkhäuser, Kopfsteinpflaster, auf dem man fast noch die Hufe historischer Pferdegespanne hören kann, wenn man nur die Augen schließt und eine altehrwürdige Kirche – ein Sightseeing-Juwel. Im Regionalladen und -Café ZwergRiese stärken wir uns für die letzte Etappe mit Kuchen, selbstgemachtem Federweißer und Quiche.

Und rollen schließlich auf einer ehemaligen Bahntrasse hinein in den Sonnenuntergang – und das Ende unserer Tour in Haßfurt.

Was bleibt?

Die Wangen brennen in der Kühle der einsetzenden Dunkelheit und im Fahrtwind. Die Oberschenkel kneifen und die Nase läuft. Die Lider werden im kuschlig-warmen Zug zurück nach Bamberg schon schwer von so viel Wind und Weite, Burgruinen und Biken.

Kurzum: Die Haßberge haben müde und glückliche AbenteurerInnen geschaffen.

Alles richtig gemacht also.

➡️Alle Infos unter https://www.vgn.de/vgn_bahnsommer/

Kategorien
TEXTE / GAMING

Geschichte und GeNÜSSE im Landkreis Fürth – VGN Bahnsommer 2020

Nach dem nasskühlen Hardcore-Abenteuer-Start bei der ersten Gewinnspieltour im VGN Bahnsommer 2020 meinte es der Wettergott am vergangenen Wochenende bei der „Hohenzollern History-Tour“ (3. Oktober 2020) gut mit uns.

Mit dem Zug geht es vom Nürnberger Hauptbahnhof zunächst nach Cadolzburg und von dort mit dem Rufbus noch ein paar Kilometer weiter nach Gonnersdorf. Hier warten auf die GewinnspielteilnehmerInnen schon Christina Engl vom Landkreis Fürth und den zwei History-Experten Herr Hauschild und Herr Dr. Liebert.

Und: Die Sonne! Und eine milde Föhnlage! Der VGN Bahnsommer 2020 – Wir verlängern den Sommer für Dich. Tatsache an diesem Tag!

GeNÜSSE auf Frankenart

In medias res geht es dann gleich hinein in den GeNUSS.

Namentlich bei FrankenGENUSS GmbH & Co.KG – Feinste Haselnüsse aus dem Frankenland. Das Familienunternehmen wird von Martin Stiegler geführt und hat seinen Sitz im beschaulichen Gonnersdorf bei Cadolzburg. Martin höchstpersönlich begrüßt uns herzlich im Hofladen. Inmitten von selbstgemachtem Hasselnuss-Geist, Haselnuss-Cantuccini, Haselnuss-Salz und natürlich der geNÜSSLICH-leckeren und überregional begehrten Nuss-Nougat-Creme erzählt er uns nicht nur von Höhen und Tiefen der Unternehmensgeschichte, sondern plaudert auch aus dem Nähkästchen (Ursprünglich wollte er eigentlich mal Fußball-Profispieler werden 😊, ist dann aber quasi auf die Nuss gekommen).

Regional, nachhaltig – GeNUSS pur. Auf der nahegelegenen Haselnuss-Plantage lernen wir sogar noch Fritz Stiegler himself kennen, der auch wegen seiner Musicals bekannt ist.

Die unverschämte Leichtigkeit des Seins

Über grünsanfte Wiesenhügel und durch schattige Wälder geht es weiter Richtung Cadolzburg.

Von Westen kommend bekommen wir die wohl schönste Aussicht auf die Burg Cadolzburg serviert.

Ein Fotomotiv wie aus der Ansichtskarte geschnitten: Grasende Kühe auf dem sanft abfallenden Hang im Vordergrund, der unten an tannengrünem Waldrand mit glitzerndem Bachlauf endet. Im Hintergrund in strahlendem Sonnenschein die imposante Burg, eingerahmt von blauweiß-bayerischem Himmel. Das Ganze ist so unverschämt pittoresk, dass es fast schon kitschig wirkt.

Fast.

Eigentlich ist es einer dieser eher seltenen Momente, in denen alles einfach passt.

In denen einem das Leben die Sonne großzügig auf den Bauch scheinen lässt. Langsam laufen wir in das Bildmotiv hinein, die Sonne warm über uns. Auch das ist das Abenteuer denke ich. Nach dem Durch- und Aushalten letzte Woche in Wind und Wetter, dem Weitergehen und schließlich dem überraschenden Fund von plötzlicher Ausgeglichenheit eines Immer-Weiter ist es bei der zweiten Tour des VGN Bahnsommers 2020 nun das: Die unverschämte Leichtigkeit des Seins.

Auf den Spuren der Hohenzollern

Oben auf der Burg angekommen streifen wir den ErlebnisRadweg Hohenzollern und können per App – wie an vielen anderen Stellen mit Markern auf dieser Route – Historie via augmentierter Realität hautnah erleben. Die History-Experten erzählen uns außerdem allerlei Wissenswertes über die Hohenzollern-Dynastie. Eine imposante Geschichte von Aufstieg und Fall.

Nach einer kurzen Verschnaufpause und einem Abstecher in den trotz fortgeschrittener Jahreszeit noch immer buntblühenden Burggarten wandern wir Richtung Ammerndorf weiter. Inzwischen hat uns der Föhn verlassen und dichte Wolken hängen schwer am Himmel.

Das laufe Lüftchen ist zum Sturmwind geworden und die Landschaft wirkt im düster werdenden Licht nicht mehr wie ein Ansichtskarten-Motiv, sondern beinahe schon wie die Wald- und Ebenenweiten einer Wildnis. Der Wind beißt in den Wangen und die Stimmung ist vom lieblichen Leichtigkeits-Abenteuer umgeschlagen zum rauen Gegen-den-Wind-stemmen. Gerade recht, dass wir in Ammerndorf beim lokalen Italiener pasta- und wein-warme Zuflucht finden. Nach dem Mittagessen wagen wir uns trotzdem wieder hinaus und wandern die letzte Etappe nach Roßtal.

Jahreswechsel in klein

Auf dieser Tour erleben wir Jahreszeiten wie im Zeitraffer. Sind wir früh bei frühlingshaften Temperaturen losgewandert, mittags in sommerlich-heißer Föhnlage weiterspaziert, ist mittlerweile der Herbst endgültig über uns hereingebrochen und man kann fast schon den Winter riechen.

Dunkel hängen die Wolken über den Rapsfeldern und die Farbpalette um uns hat sich – wie der Wind – merklich abgekühlt. Es ist ein bisschen, wie einen Jahreswechsel in Kleinem zu erleben. Abenteuerlich auf jeden Fall.

Bei einsetzendem Regen erreichen wir schließlich Roßtal und den letzten History-Stopp unserer Tour: Die Kirche St. Laurentius, die in Teilen bis auf das 11. Jahrhundert zurückreicht. Inmitten historischer Mauern beschließen wir die heutige Bahnsommer-Tour und fahren mit der S-Bahn im wohlig-Trockenen zurück nach Nürnberg.

Viel erlebt haben wir allemal: Wir haben nicht nur einiges über den Wandel der (historischen) Zeiten am Beispiel der Hohenzollern-Geschichte erfahren, sondern auch einen ganz anderen Wandel hautnah erlebt: Den Wandel des Wetters, der Stimmungen in der Luft und der Wolken am Horizont. Und natürlich: GeNÜSSE, soweit der Magen reicht.

Wandel und Vielfalt ist definitiv das Abenteuer-Thema dieser Tour. Alles ist im Fluss. Die Heraklitische Weisheit ist sicher eine, die dem Abenteurer steter Begleiter ist. Und die auch bei Mikroabenteuern wie dem unseren eindrücklich direkt vor der Haustüre erlebt werden kann. Man muss sich nur trauen, das Haus zu verlassen.

➡️Alle Infos unter https://www.vgn.de/vgn_bahnsommer/

 

Kategorien
Brandneu

Die gruseligsten Glitches der Videospielgeschichte – Mein neuer Artikel in Print & Online

Bugs, Glitches und Programmierfehler machen Spiele oft kaputt – und manchmal zum blanken Horror. Das kann aber auch etwas Gutes sein – oder zumindest ziemlich unterhaltsam.

Mein neuer Artikel: Jetzt auf GameStar PLUS und in der GamePro 11/2020!

 

Kategorien
TEXTE / GAMING

Die Wahrheit im Wein & Die Weisheit der Kräuter – VGN Bahnsommer 2020

Abenteuer(n) ist auch immer die Suche nach Wahrheit. Rausgehen und Abenteuer erleben ist eine genuin authentische Erfahrung. Eine offene Begegnung mit der Realität in all ihrer Unbekanntheit, ihrem Unvorhergesehenen. Und bekanntlich liegt ja im vino die veritas. Im Wein liegt sie also, die Wahrheit. Die erste Gewinnspieltour „Kräuter, Wein, Wandern im Weinparadies“ hat uns also direkt in medias res hineingeworfen in die (flüssige) Abenteuer-Essenz. Denn: Zweifelsohne drehte sich alles bei dieser Auftakttour rund um den vergorenen Traubensaft. Oder fast alles. Ergänzt wurde die Wahrheit im Wein mit der Weisheit der Kräuter.

Aber von Anfang an.

Auf historischen Spuren – Die Hüttenheimer Kirchenburg

Acht mutige Wagnis-und-Wein-suchende GewinnspielteilnehmerInnen machen sich am Morgen des 26. Septembers am Nürnberger Hauptbahnhof auf gen Paradies. Weinparadies Franken, genauer gesagt. Mit dem Regionalexpress und anschließend per Freizeitlinie Bocksbeutelexpress geht es in den lauschigen Weinort Hüttenheim. Hier erwarten uns Kerstin Kloha vom Weinparadies Franken, die amtierende Weinprinzessin und Gästeführerin Linda Schatz. Nach der Begrüßung geht es gleich hinein in die erste – historische – Abenteuer-Exkursion: In die Hüttenheimer Kirchenburg.

Teile der Kirchenburganlage datieren zurück bis auf die Jahre um 1300. Die Anlage gilt als einer der besterhaltenen Kirchenburgen in ganz Franken. Bemerkenswert ist die teils bis zu fünf Meter hohe Mauer, die das Gelände einfasst und fast vollständig erhalten ist. Ursprünglich wurde der heimische Gipsstein hier als Baumaterial genutzt. Die typischen Schichten und Maserungen sind am besten bei einem Rundgang um die Kirchenburgmauer zu begutachten. Pittoresk mittelalterlich (und definitiv instagramable!) sind außerdem die Gaden im Innenhof.

Gaden – damals und heute

Gaden? So nennt man die Lagerräume, die oft an die Außenmauern von Kirchenburgen an der Innenseite hinzugefügt wurden. Hier wurden Erntevorräte sicher aufbewahrt: In Friedenszeiten nur im Notfall. In Kriegszeiten ständig. Damals. Und heute? Werden die Gaden beim jährlich stattfindenden Hüttenheimer Kirchenburgweinfest als Notfallplan anderer Art genutzt: Sollten die WeinfestbesucherInnen nämlich vom Regen überrascht werden, ist das kein Problem: Flugs zieht man sich in die Gemütlichkeit und den Schutz der Gaden zurück – und das Feiern kann weitergehen.

Ein Kirchenburgwein

Schließlich betreten wir die Kirche selbst. Festlich geschmückt fürs Erntedankfest mit Kürbissen, Getreidekronen und Feldfrüchten lässt sich hier der Herbst schon riechen. Der Wind, der außen leichten Graupelschauer durch den Kirchhof fegt, kündet vom nahenden Ende des Sommers. Uns hier drin in der kleinen, wohligen Kirche kümmert das wenig. Wir bekommen nämlich ein Gläschen feinen Paradies-Wein in die Hand gedrückt und stoßen erst einmal an: Auf die heutige Tour, auf den VGN Bahnsommer, aufs Abenteuer, aufs einfach Hier-Sein-und-Sein-Dürfen.

200 Jahre Radl-History

Vor dem Mittagessen machen wir einen Abstecher ins Hüttenheimer Fahrradmuseum. 200 Jahre Fahrradgeschichte. Und das in einer einzelnen großen Scheune auf zwei Stockwerken. Geballte Radl-History. Sammlerstücke, skurrile Velo-Erfindungen, tausendundein Fahrradzubehör-Stücke von alten Bremshebeln über Antriebe bis hin zu historischen Rahmenplaketten. Das Hüttenheimer Fahrradmuseum ist für Rad-Enthusiasten der Herzinfarkt-vor-lauter-Begeisterung-Ort. Noch die letzte Ecke der Scheune ist vollgestopft mit Interessantem, Kafkaeskem und geschichtlich Wertvollem rund ums Fahrrad.

Reben im Regen

Im Landgasthof May wärmen wir uns zu Mittag ausgiebig von Innen mit Schäufele, Rehkeule, Kloß und Co. Nach dem Mittagessen beginnt das echte Abenteuer. Denn: Abenteuerlich ist es inzwischen geworden, das Wetter. Der Wind weht, die Kälte kriecht (in den Nacken), der Regen regiert. Aber – Der erste Satz des Abenteuer(ns): Abenteuer ist eine Frage der Perspektive. Klar, für manche ist das definitiv Drinbleib-Wetter. Nicht für uns. Wir ziehen los auf die Kräuterwanderung „Kräuter küsst Wein“ mit Kräuterführerin Stefanie Roßmark. Gerade hinein in Graupel, Wind und Wetter. Und ich zumindest merke, wie mir das Herz aufgeht. Denn (auch) das hier ist Natur. Ist Outdoor. Ist Draußen-vor-der-Tür. Wenn die Sonne eben nicht scheint und keine Vögel zwitschern. Wenn die Wolken tief hängen und der Wind an den Wangen zieht. Dieses rohe statt liebliche ist vielleicht sogar mehr Abenteuer als Sonnenschein auf Blumenwiesen. Es verlangt mehr. Es verlangt ein bisschen Unbequem-Aushalten. Und vielleicht sogar ein bisschen Mut. Die Währung des Abenteuers.

Die Weisheit der Kräuter

Etwas Mystisches hat die Kräuterwanderung an sich, an Weinstöcken entlang immer weiter bergan Richtung Tannenberg. Wir erfahren von der vielfältigen Kraft der Kräuter. Und Stefanie Roßmark scheint in ihrem mittelalterlich nachempfundenen Umhang und den Beeren im Haar wie die weise Kräuterfrau aus längst vergangenen Zeiten. Ihr Wissen ist schier unerschöpflich. Und so riechen, schmecken und kosten wir uns durch Wildkräuter am Wegesrand. Und mir wird bewusst, nicht zum letzten Mal an diesem Tag, wie unwissend, einfältig und hilflos ich im Angesicht der Natur(kunde) bin. Dass ich, so gesehen, eigentlich völlig unbedarft gegenüber dem Abenteuer bin. Sollte es mich wirklich ereilen in Form eines Auf-die-Wildnis-Angewiesenseins – es würde wohl rasch vom Abenteuer zur Katastrophe. Ich nehme mir fest vor, dies in Zukunft zu ändern. Mindestens mit einer weiteren Kräuterführung bei Stefanie. Oder mit etwas Radikalem? Einem Survival-Kurs?

Oben im Paradies

Während ich so über Käfer-Notfallmahlzeiten und Ringkämpfe mit Amur-Tigern in gottverlassenen Winkeln der Erde nachdenke, steigen wir immer weiter bergan. Nach einer kurzen Pause bei selbstgemachten Brennnessel-Chips und dampfendem Wildkräuter-Tee an einer Schutzhütte wärmen wir uns oben schließlich in der Weinparadiesscheune auf. Kaffee, Kuchen und natürlich auch ein Schlückchen Wein inmitten steiler Weinhänge mit Weitblick. Drinnen im Gastraum prasselt der Kamin. Das ist tatsächlich ein Stückchen Paradies. Und das mitten in Franken. Ab jetzt geht es nur noch bergab. Zwischen Weinreben hindurch hinab in den Weinort Seinsheim.

Wahrheiten im Gespräch

Unten am Ortsteich bewegt sich der Schilf leise im Wind. Die TeilnehmerIn neben mir und ich sinnieren darüber, dass es etwas Eigentümliches hat, das Wandern. Nach einer Zeit bewegen sich die Füße wie von ganz allein. Man gerät in einen Trott, eine Routine des Immer-Weiter-Laufens. Egal, ob Wind oder Wetter. Es läuft sich dann wie mechanisch. Und doch fühlt man sich so lebendig. Meditativ ist es in diesen Momenten, das Gehen. Ein Immer-Weiter, ein Immer-Voran Richtung Horizont. Man könnte weiterlaufen, bis die Welt endet. Und alle Sorgen rücken in die Distanz. Man ist ganz im Augenblick, regelrecht gefangen. Wandern wie im Traum. Und so laufen wir dahin, immer der Nase nach. Und ich denke, das hier ist eine Wahrheit des Abenteuers, eben im Gespräch gefunden. Das Wandern, das Draußen-Sein macht uns so eigentümlich zurück zu Menschen, zum Einfach-Sein. Jenseits von Alltag, Stress, Sorgen und allem anderem. Es lässt uns einfach sein. Es holt uns zurück.

La dolce vita im Trockenen

Das Ende unseres heutigen Abenteuers beschließen wir in der Vinothek des Weingutes Kernwein. Mit verschiedensten Weinen, kulinarischen Schmankerln und mehr Gesprächen über das Abenteuer, das Draußen-Sein. Und auch das Glück, manchmal in den richtigen Momenten drinnen sein zu dürfen. Draußen prasselt der Regen nun nämlich unablässig in der Dunkelheit. Uns Mikroabenteurern und Abenteurerinnen hier drin bei Vino und allgemeinem la dolce vita ist das nun aber herzlich egal! Und das Beste: Ein Sonderbus holt uns später am Abend ganz bequem direkt am Weingut ab und bringt uns bequem und trocken zurück zum Zug gen Nürnberg. Und wir sagen Auf Wiedersehen bis zum nächsten Abenteuer im VGN Bahnsommer!

 

Kategorien
TEXTE / GAMING

Besser spielen im Alter – Mein neuer Artikel auf GameStar PLUS

Präzision, Spielverständnis und Reaktionsgeschwindigkeit lassen nach? Mit diesen Expertentipps könnt ihr dem altersbedingten Einrosten beim Spielen entgegenwirken.

Mein neuer Artikel jetzt auf GameStar PLUS:

Besser spielen im Alter: Tipps gegen das Einrosten beim Spielen

Kategorien
BIKING

VGN Bahnsommer 2020 – Es geht los!

⭐ Drei, zwo, eins…Nur noch einmal schlafen. VorFREUDE ist doch die schönste!
🍷 Morgen geht es los mit der ersten Tour im VGN Bahnsommer 2020 durch das

Weinparadies Franken!
Ich freue mich, als Bahnsommer-Guide mit dabei zu sein! Ein herzlich-outdooriges DANKE an den VGN und
VAUDE für die Ausrüstung!
‼️ Ihr wollt noch bei den Gewinnspieltouren mitmachen? Dann kann ich euch die „Industrie(rad)kultur Roth“ am 10. Oktober ans Mikroabenteuer-Herz legen! Allein die exklusive Führung im Historischen Eisenhammer Eckersmühlen ist schon das Mitmachen wert – großes Abenteurer-Ehrenwort!
➡️GEWINNT DIE TOUR UNTER https://www.vgn.de/vgn_bahnsommer/
Kategorien
Brandneu TEXTE / GAMING

Lehre im Doppelpack

👩‍🏫Lehre im Doppelpack.
⭐️Gestern war ich zuerst als Trainerin wie jeden Dienstag für das Forschungsprojekt SiFAr (Sicheres Fahrradfahren im Alter) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg unterwegs.
🔥Direkt im Anschluss startete dann mein Bike- & Schreibkurs „Vom Abenteuer (S)schreiben – Reiseliteratur und Mikroabenteuer“ am Bildungszentrum Nürnberg mit interessierten, interessanten und Draußen-und-Literatur-Begeisterten TeilnehmerInnen!
Kategorien
BIKING

Bereit für den VGN Bahnsommer?

An diesem Samstag geht es los mit der ersten Tour und ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder als Bahnsommer-Guide und Abenteurerin mit dabei sein zu dürfen! 🥰

Alle Infos, Gewinnspiele & Preise unter https://vgn.de/vgn_bahnsommer/

Kategorien
BIKING

Unterwegs daheim

🍂Unterwegs daheim.
🍁Es riecht nach Herbst. Und neuen Projekten.
Bleibt gespannt…