16 Januar, 2017

Ich sehe dich

auf dem Wege

Dein schwarzes Licht

immer einen Sprung

über dem Horizont

Im Ostwind

die weiße Traurigkeit

deines Haars

Ich hoffe um deine Tränen

Ich bange um deine Wangen

bete für die dreieinhalb Falten

deiner jungen Stirn

Ich sehe dich

auf dem Wege

der Nacht hinterherziehen

gehe über Seerosen

im Zwielicht meiner

jungen Träume

dir zu

Das Gras steht hoch

schneidet Blut in meinen

du-losen Torso

Ich sehe dich

auf dem Wege

nur im Dunkel

hinter meinen geschlossenen Lidern

Ich nehme Nadel und Faden

und nähe mir

die Lider zu,

bin lieber blind

als dich

auch nicht einmal mehr dort sehen zu können

im finsteren Licht meiner Lider